Hintergrund

150 Jahre Gefängnis für 40 Jahre Luxusleben oder keine Rente für 40 Jahre Arbeit?

Dies ist keine Wahl, sondern eine Gleichung, die am Ende eines Skandals steht: Mit simplen Aktienfonds betrieb ein Anlagebetrüger über Jahrzehnte ein Schneeballsystem und erschlich sich so über 20 Milliarden US-Dollar von amerikanischen und europäischen Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Die Blase platzt und den Aktienfonds bleibt nur die Insolvenz. Die Altersvorsorge von tausenden Menschen scheint unwiederbringlich verloren.

Doch bereits wenige Wochen nach seiner Ernennung entwickelt der Insolvenzverwalter der Aktienfonds einen spektakulären Plan. Er fordert sämtliche Vertriebs- und Vermittlungsprovisionen zurück, welche Banken, Berater und Vermögensverwalter in den vergangen 40 Jahren von den Aktienfonds erhalten haben. Das Volumen der gezahlten Provisionen aus den vergangenen Jahrzenten beträgt mehrere Milliarden US-Dollar. Da kein Cent von den vermittelten Geldern in die Aktienfonds geflossen ist, mithin die Fonds gar nicht existierten, entfalle nach Ansicht des Insolvenzverwalters auch die Rechtsgrundlage für die Provisionszahlung. Zudem hätten die Vermittler gewusst oder zumindest wissen müssen, dass es sich um ein Schneeballsystem handelte.

 

Auftrag

Um diesen Plan mit Fakten zu untermauern, beauftragt der Insolvenzverwalter umfassende Ermittlungen durch REMARKABLE Research. Die Spezialisten sollen Informationen zu den gezahlten Vermittlungsprovisionen in Europa und den USA recherchieren.

Außerdem möchte der Insolvenzverwalter überprüfen lassen, welche verdächtigen Verbindungen von den Vermittlern zur Fondsgesellschaft bestanden und ob diese explizite Kenntnis von dem Schneeballsystem oder entsprechende Verdachtsmomente diesbezüglich hatten.

 

Ergebnisse

Im Zuge der Recherchen, die sich über mehr als drei Jahre erstrecken, werden ca. 60 Vermittler als mittelbare Profiteure des Schneeballsystems identifiziert. Zu diesen Vermittlern zählen freie Vermögensberater, Großbanken sowie zahlreiche renommierte Privatbanken in den USA und in europäischen Ländern.

Die Ermittlungen ergeben, dass die gezahlten Provisionen oft mehr als 200% über den marktüblichen Konditionen lagen und es daher auf Seiten der Vermittler ein enormes Interesse am Fortbestehen der teilweise exklusiven Vertriebspartnerschaften gab.

Aus der Analyse zahlreicher Akten und durch die Befragung vieler Zeugen ergibt sich ein fundiertes Bild zu den Hauptprofiteuren. Etwa 50% aller Vermittlungen können auf 10 freie Vermittler/Vermögensverwalter zurückgeführt werden. Bei fast allen zeigen sich hinreichende Verdachtsmomente darauf, dass diese zumindest damit gerechnet haben, dass es sich letztlich um ein Schneeballsystem handelt. Hinsichtlich aller übrigen Vermögensverwalter und Banken gibt es starke Hinweise darauf, dass Compliance-Vorschriften bewusst umgangen wurden, um entsprechende Produkte zu vermarkten.

 

Fazit

Die von REMARKABLE Research zusammengetragenen Erkenntnisse üben einen hohen Druck auf die Profiteure des Systems aus. Hierdurch gelingt es dem Insolvenzverwalter zahlreiche geheime Vergleichsabkommen mit den Banken und Vermittlern zu schließen. Er erlöst so über 9 Milliarden US-Dollar, die an die geschädigten Anleger ausgezahlt werden.